Zwei Schüler des Starkenburg Gymnasiums erhalten Stipendien

Vor 26 Jahren hat sich in Bensheim das Zentrum der Mathematik (ZfM) gegründet, in dem der „Tag der Mathematik“ (TdM) zum jährlichen Event für Schülerinnen und Schüler am Starkenburg Gymnasium (SGH) in diesem Fach gehört. „Für uns ist der Tag der Mathematik eine Pflichtveranstaltung, die wir besuchen“, sagt ihr Tutor Christian Löbig. Die Teilnahme von Mathe-Assen beider Geschlechter aus den Leistungskursen der zwölften Klassen sei durchaus paritätisch. Dieses Jahr waren es jeweils sieben. Die Starkenburgianer Sören Magnus und Anton Luka Schmenger haben ein Stipendium für die Modellierungswoche (Modwo) in den Sommerferien erhalten. Eigentlich hätte auch noch eine Schülerin des Heppenheimer Gymnasiums ein Stipendium bekommen. Doch sie wird zu diesem Zeitpunkt im Urlaub sein und nahm es deshalb nicht an.

Praktische Mathe-Probleme an TU Darmstadt lösen

Die Modwo, eine sechstägige Veranstaltung, findet dieses Jahr an der TU Darmstadt statt. Sie bringt 40 besonders begabte Schüler mit Hochschullehrern und Unternehmen zusammen. Die Teilnehmer werden in Gruppen von fünf Schülern und zwei Lehrern eingeteilt und erhalten ein praktisches mathematisches Problem aus der Wirtschaft, Industrie, Technik oder Naturwissenschaften, das sie innerhalb einer Woche lösen. Die beiden Stipendiaten freuen sich schon sehr. Beide haben eine Affinität zu den Naturwissenschaften, spielen aber auch ein Instrument und sind sportlich in einem Verein aktiv. Sören interessiert sich besonders für die Ethik in der Mathematik, der gerade aufgrund der rasant fortschreitenden Entwicklung in der Künstlichen Intelligenz zurzeit mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Im Mathe-Leistungskurs hätten sie schon gelernt, im Team zu arbeiten. Anders als früher gibt es heute weniger Frontalunterricht. „Manchmal ergibt sich das Teamwork auch einfach“, sagt Sören.

Vom Starkenburg Gymnasium in die Arbeitswelt

Die Stipendien, die Sören und Anton von Andrea Haaf, Stiftungsmanagerin der Sparkasse Starkenburg, erhalten haben, haben einen Wert von 600 Euro. „Weil wir in unserem Verbreitungsgebiet die MINT-Fächer fördern wollen“, sagt Haaf. Ein Stipendium wurde auch an einen Bensheimer Schüler vergeben. Zur Vergabe waren auch Tobias Braumann, stellvertretender Vorstandssprecher des ZfM, Bettina Huch, Fachbereichsleiterin am SGH, und Jürgen Hartmann (Standortleiter des ZfM) anwesend. Letzterer ist zugleich auch Mathelehrer am SGH. Braumann erklärte, dass junge Menschen oft eine andere Herangehensweise hätten und den Unternehmen eine Lösung böten, auf die sie selbst nicht gekommen seien. Die Modwo sei daher für beide Seiten ein Gewinn. Bettina Huch lobt die Kooperation: „Toll daran ist vor allem, dass die Teamleistung gefragt ist.“

Im Mathe-LK am SGH ist gerade die Matrizenrechnung an der Reihe. Während Sören die Stochastik besonders mag, beschäftigt sich Anton lieber mit geometrischen Berechnungen. „Die Modellierungswoche ist ein interessantes Angebot, das super viel Neues bieten wird. Es ist schon so ein bisschen wie in der wirklichen Arbeitswelt“, sagt Sören, der wie Anton auch immerhin eine Woche seiner Sommerferien dafür opfert. „Ihr habt auf jeden Fall meinen größten Respekt“, sagt Tutor Christian Löbig, der sich glücklich schätzt, in seinem Leistungskurs eine durchaus homogene Gruppe zu unterrichten. Was Sören und Anton nach dem Abitur studieren wollen, ist noch nicht entschieden. Doch Anton tendiert dazu, Lehramt zu studieren.

(c) Echo, 27.06.25