Freiwilliges soziales Jahr, Reisen durch ferne Länder, Studium der Medizin, Politik oder Kunst: Die Wege, die den 84 jungen Menschen des Abiturjahrgangs 2025 am Starkenburg-Gymnasium nun offenstehen, sind so vielfältig wie sie selbst. Doch bevor sie in die Welt hinausziehen, haben sie sich – ein letztes Mal als Jahrgangsgemeinschaft – gebührend gefeiert.
Auch Schulleiterin ist vom Jahrgang bewegt
Ein emotionaler Höhepunkt im Foyer des Gymnasiums, das an diesem besonderen Abend zur Veranstaltungshalle wurde: Als die herausgeputzten Abiturienten zu den kraftvollen Klängen von „Moves like Jagger“, gespielt von der schulischen Big Band, einzogen, erhoben sich Eltern, Geschwister, Freunde und Lehrkräfte wie auf Kommando zu Standing Ovations. Es war ein Applaus für all die Anstrengungen, das Durchhaltevermögen, für Tränen und Lachen, für drei Jahre Oberstufe unter oft fordernden Bedingungen.
Der Eingang ins Foyer wurde an diesem Abend zur Showbühne: Hier begrüßte Schulleiterin Katja Eicke die Gäste – und auch sie ließ keinen Zweifel daran, wie bewegt sie dieser Jahrgang zurücklässt. „Ich frage mich jedes Jahr: Haben wir euch auf das Leben vorbereitet? Und ich bin mir heute unsicherer denn je“, gestand Eicke offen. „Was nützt es noch, Vokabeln zu lernen, wenn künstliche Intelligenzen das scheinbar besser können? Aber: Es war eure menschliche Intelligenz, euer Scharfsinn, euer Mitgefühl, die uns in den Prüfungen beeindruckt haben.“
Die Schulleiterin malte dabei Bilder von Sonnenaufgängen, von Hoffnung, aber auch vom weltpolitischen Nebel. Sie zitierte Brecht, Mörike – und ließ dabei viel Raum für die Frage, welche Haltung Jugendliche heute brauchen. Es war eine Rede, die würdigte, was dieser Jahrgang geleistet hat. Denn neben den Prüfungen, von denen viele Lehrer noch heute schwärmen, glänzte der Jahrgang auch außerhalb des Unterrichts: als Erasmus-Teilnehmende, als AG-Leiter und Projektmacher, als Paten für jüngere Schüler. Und ja – auch mit der „fantastischsten Torte, die ich je gegessen habe“, wie Eicke augenzwinkernd anfügte.
Ein Drittel des Jahrgangs erreichte einen Notenschnitt besser als 2,0. Fünfzehnmal wurde ein Schnitt unter 1,5 erzielt – eine beeindruckende Bilanz. Und dann war da noch dieses eine, fast unglaubliche Abiturzeugnis mit 898 von 900 möglichen Punkten. Ein Ergebnis, das im Lehrerzimmer ebenso ungläubiges Staunen wie große Freude auslöste. Im Anschluss übernahm die Abi-Band die Bühne und sorgte für Stimmung, bevor die feierliche Zeugnisübergabe begann.
Abiturrede voll Dankbarkeit und Stolz
Namen wurden verlesen, Hände geschüttelt, Umarmungen ausgetauscht. Es war ein Fest der Emotionen – ausgelassen, ergriffen, herzlich. Besondere Ehrungen wurden ebenfalls vergeben: für soziales Engagement, für herausragende Leistungen, für besondere Entwicklungen. Und als Johannes Straub und Jakob Wünsche in ihrer Abiturrede auf ihre gemeinsame Schulzeit zurückblickten, klang in ihren Worten etwas an, das diesen Abend durchzog: Dankbarkeit, Stolz – und ein feines Gespür dafür, wie vergänglich und kostbar diese Zeit war. Der Mittag war geprägt von Momenten, die bleiben.
„Was euer Leben angeht“, sagte Katja Eicke zum Schluss, „so wünsche ich euch nicht vor allem Glück im Spiel – sondern Glück in der Liebe. Zur Welt, zu den Menschen, und zu dem, was ihr tun werdet.“