Der Schüler des Starkenburg-Gymnasiums Elias Fischer sichert sich mit Wissen und Talent eine Silbermedaille. Und möchte andere Schüler zur Teilnahme motivieren.
Heppenheim. Elias Fischer, Schüler des Starkenburg-Gymnasiums, hat bei der Internationalen Biologie-Olympiade nicht nur hervorragend abgeschnitten, sondern auch wertvolle Erfahrungen gesammelt. Der Heppenheimer hat es nach seinen Erfolgen auf nationaler Ebene auch in der Internationalen Ausscheidung in Kasachstan „auf‘s Treppchen“ geschafft und eine Silbermedaille errungen. Was ihn so an Naturwissenschaften begeistert und weshalb andere Schüler ihm nacheifern sollten.
Nachdem die erste Runde der Olympiade noch als Hausarbeit bearbeitet wurde, wurden die Aufgaben der zweiten Runde unter Aufsicht einer Lehrkraft an der Schule geschrieben. Die dritte und vierte Runde fand in Präsenz in Kiel statt. Hier überzeugte Elias Fischer in den Bereichen Biochemie, Botanik, Zoologie, Bio-Informatik und Molekularbiologie und wurde als einer der vier besten Teilnehmer für das Nationalteam nominiert.
Kultureller und wissenschaftlicher Austausch
Es folgte ein Vorbereitungsseminar in Bern mit den Nationalteams aus der Schweiz und Lichtenstein. Von dort ging es zum Finale nach Astana, der kasachischen Hauptstadt. Hier standen neben den Klausuren auch das Kennenlernen der anderen Teilnehmer und des Landes im Fokus, um den „kulturellen und wissenschaftlichen Austausch zu fördern“, wie Elias Fischer hervorhob.
Die Aufregung sei sehr groß gewesen: „Man war einerseits an einem ganz neuen Ort und die Planung war im Bereich des Freizeitprogramms teilweise unorganisiert. Das war dann schon sehr stressig“, so Elias Fischer. Glücklicherweise seien die Klausuren sehr gut organisiert gewesen. Für diese wurden an der Universität in Astana für die große Teilnehmerzahl extra zwei Ballsäle und ein Bibliothekssaal leergeräumt.
Als Aufgaben warteten unter anderem das Sezieren eines Schafauges und die Zuordnung der einzelnen Bestandteile, eine Titration zum Bestimmen des Säuregehaltes von biologischen Stoffen und das Extrahieren der DNA aus einer Zellkultur. Hinzu kamen zwei theoretische Klausuren.
Große Freude am Starkenburg-Gymnasium
Das Ergebnis war für Elias Fischer mehr als überraschend: Denn er gehörte zu den Gewinnern einer Silbermedaille. In diesem Jahr gingen zudem drei Bronzemedaillen nach Deutschland, womit Elias Fischer der beste deutsche Teilnehmer war.
Die Beratungslehrerin für Begabtenförderung Christiane Wüstner zeigte sich angesichts des Erfolgs „maßlos begeistert. Seit drei, vier Jahren begleite ich Elias und finde es großartig, neben der fachlichen Erfolgsschiene auch die menschliche Entwicklung und Reifung, die dadurch bestärkt wird, zu sehen.“
Spaß nicht nur an Naturwissenschaften
An den Naturwissenschaften im Allgemeinen begeistert Elias Fischer, dass man Zusammenhänge verstehen und neue Zusammenhänge erlernen kann, auch zwischen verschiedenen Themen. An der Biologie findet er spannend, dass man dieses Wissen „auf Lebewesen anwenden und verstehen kann, was unser Leben ausmacht und wie es sich entwickeln konnte.“
Doch nicht nur die Naturwissenschaften sind für Elias Fischer spannend, so engagiert er sich in der Schülervertretung und war maßgeblich bei der Vorbereitung des Demokratieabends anlässlich des Schuljubiläums beteiligt.
Ich denke, dass dies auch das zentrale Thema der Wettbewerbe sein sollte: Kontakt mit neuen Menschen zu knüpfen.
Als nächste Herausforderungen warten neben dem Abitur, dass in diesem Schuljahr ansteht, die erneute Teilnahme an der Biologie- und der Chemie-Olympiade an. In dieser hatte er letztes Jahr die dritte Runde erreicht, ebenso wie im Bereich Mathematik. In Physik erreichte er zudem die zweite Runde. Was nach dem Abitur folgen soll, steht noch nicht genau fest: Hier schwankt er nach seinen jüngsten positiven Erfahrungen noch zwischen reiner Biologie, Biochemie oder einem Studienfach in Richtung Biomedizin oder Molekularmedizin.
Neue Erfahrungen sammeln als zentrales Thema
Eines sei für ihn klar: Die Teilnahme an Wettbewerben wie der Biologie-Olympiade sei für alle Schülerinnen und Schüler sinnvoll: „Erst einmal ist die Teilnahme für die persönliche Entwicklung sehr hilfreich, da man auf einer anderen Ebene fachliche Erfahrungen sammeln kann und neue Einblicke erhält und Aspekte vertiefen kann, die man im Unterricht nie so behandeln würden. Der größte Faktor ist aber, dass die Präsenzrunden es ermöglichen, in einen Austausch mit Schülern zu kommen, die ähnlich interessiert an dem Thema sind. Ich denke, dass dies auch das zentrale Thema der Wettbewerbe sein sollte: Kontakt mit neuen Menschen zu knüpfen und neue Erfahrungen zu sammeln, die den eigenen Horizont erweitern können. Eine Teilnahme an der Biologie-Olympiade sei ab der Oberstufe sinnvoll und jährlich möglich.
Benjamin Kloos
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