Drei Monate an einer italienischen Schule Mein Name ist Noah Lehnberg und ich werde ab dem nächsten Schuljahr die 12. Klasse besuchen. Dieses Frühjahr hatte ich die besondere Gelegenheit, von Januar bis April an einem 3-monatigen Erasmus Austausch nach Italien teilzunehmen. Die Partnerschule lag dabei in dem Städtchen Treviglio, welches etwa gleichgroß wie Heppenheim ist und rund 30min mit dem Zug von den Großstädten Bergamo und Mailand entfernt liegt. Die Partnerschule, das „Liceo Economico Sociale Oberdan“, ist ein Äquivalent zum deutschen Gymnasium, da es auch in Italien ein dreigliedriges Schulsystem gibt. Der Schulalltag war nicht sehr anders zu Deutschland. Schulbeginn war montags bis freitags um 8 Uhr und Ende um 14 Uhr mit Ausnahme des Freitags, an dem es noch eine Stunde Nachmittagsunterricht gab. Der wohl größte Unterschied ist womöglich das Einteilen der Stunden in 60min Blöcke anstatt 45min und dass die Klassen in den Pausen im Raum bleiben und es praktisch keinen Schulhof gab. Mit meiner Klasse habe ich mich zum Glück schnell angefreundet und das vor allem auch Dank meiner Gastschwester in der ersten Gastfamilie, welche mit mir zusammen in eine Klasse gegangen ist. Auch war das Verhältnis mit den vier verschiedenen Gastfamilien, die ich in der Zeit hatte, immer sehr gut und ich denke, dass vor allem die Erfahrungen mit den Gastfamilien und neuen Gastgeschwistern etc. mir im Punkt soziale Kompetenzen sehr geholfen haben. Auch hat sich allgemein mein kultureller Horizont erweitert und das nicht nur allein in Bezug auf die italienische bzw. nord-italienische Kultur (die sich durchaus von der süd-italienischen Kultur unterscheidet, wie ich gelernt habe). Auch in Bezug auf andere Kulturen, auf die ich z.B. in der Klasse, in den Gastfamilien oder bei anderen Austauschschülern gestoßen bin. So kommt es auch, dass es für mich ganz verschiedene Highlights gab. Dazu gehört z.B. ein Klassenausflug nach Mailand, bei dem wir uns „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo Da Vinci angesehen haben, aber auch den Mailänder Dom oder die prunkvolle „Galleria Vittorio Emanuele II.“ besichtigten. Doch auch meine Teilnahme an zwei sikhistischen Gottesdiensten mit meiner 3. Gastfamilie, welche indisch war, war für mich sehr prägend, da es mir nochmal eine komplett andere Kultur innerhalb Italiens gezeigt hat, welche mir sogar noch fremder war als die italienische. Es gab aber auch kleine Dinge, die für mich zu großen Highlights wurden, wie z.B. nur das Essen einer guten Pizza oder ein Eis mit neuen Freunden und auch allgemein das ständige Kennenlernen neuer Leute. Als Fazit meines 3-monatigen Austauschs würde ich auf jeden Fall sagen, dass es womöglich die prägendste Erfahrung meines bisherigen Lebens war. Ich habe viele neue Dinge gelernt wie z.B. Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein, kulturelle als auch soziale Offenheit und natürlich auch eine ganz neue Sprache. Als ich in Italien ankam, war mein italienisch auf einem sehr niedrigen Niveau, doch bis zum Ende wurde es dann doch so gut, dass ich mit meinen italienischen Freunden auf italienischen reden konnte. Ich bin sehr dankbar, dass mir diese Möglichkeit gegeben wurde, und würde es an jeden weiterempfehlen, der auch die Chance bekommt, an einem solchen Austausch teilzunehmen. |
Guten Tag, Treviglio! – Buongiorno Heppenheim! Erasmus+ Projektfahrt nach Treviglio vom 18.02. bis 24.02.24 Im Rahmen der Italienisch-AG konnten neun Schülerinnen und Schüler des SGHs bereits im Laufe des Schuljahres durch online-Aktivitäten auf der Platform eTwinning Kontakte zu einer Lerngruppe des Istituto Guglielmo Oberdan in Treviglio (Italien) knüpfen. Nun folgte die lang ersehnte Projektfahrt in die Norditalienische Stadt, deren kulturelles Erbe ebenso wie das der benachbarten Städte Bergamo und Mailand so vor Ort erkundet werden konnte. Es folgt ein kurzer Reisebericht der deutschen Teilnehmenden: Tag 1 (18.2.): Los geht’s! Um 9.30 Uhr haben wir uns am Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim getroffen und sind mit dem Bus zum Flughafen gefahren. Unser Flug von Frankfurt nach Mailand verlief gut. Um 14 Uhr kamen wir in Mailand, Linate, an. Anschließend fuhren wir mit Zug und Straßenbahn nach Treviglio, wo wir von Frau Canevisio, der Deutsch-Lehrkraft am Oberdan, und einer Gruppe unserer Projektpartner*innen bereits erwartet wurden. Mit ihnen sind wir dann in unsere Unterkunft gegangen und haben anschließend einen kurzen Rundgang durch Treviglio gemacht, der mit einem gemeinsamen Abendessen abgerundet wurde. Tag 2 (19.2.): Montags ging es nach Mailand! Zu Fuß haben wir die Stadt erkundet und neben moderner Architektur wie dem Bosco Verticale natürlich auch das Teatro alla Scala und die Viktor-Emmanuel-Passage bestaunen können. Das Highlight war natürlich der Mailänder Dom: Wir sind nach dessen Besichtigung sogar auch auf das Dach hinauf gegangen. Nach etwas Freizeit, in der wir uns in Kleingruppen selbstständig in Mailand bewegen konnten, waren wir abends noch alle zusammen Pizza essen im Navigli-Viertel. Tag 3 (20.2.): Heute ging es ans Istituto Oberdan! Um 8 Uhr morgens begann die Schule und die deutschen und italienischen Schüler*innen stellten sich einander vor. Am Vormittag haben wir im Unterricht hospitiert, wo wir uns im Deutschunterricht einbringen konnten und das Fach Scienze Umane kennen lernten. Im Sportunterricht lernten wir unsere Projektpartner*innen beim Frisbee und Volleyball besser kennen lernten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, für das Frau Canevisio sogar ein Buffet für die ganze Schülergruppe organisiert hatte, haben wir bei „Monopoly Bergamo“ bereits spielerisch erste Aspekte über die Stadt gelernt. Tag 4 (21.2.): Projektarbeit und Tour durch Treviglio! Um 8 Uhr sind wir wieder zur Schule gegangen. Wir haben dort unseren Ausflug nach Bergamo vorbereitet: In Gruppenarbeit haben wir bis 11 Uhr über Bergamo recherchiert und einen Steckbrief für Bergamo und Treviglio erstellt. Nach einer kurzen Pause stellten die Gruppen ihre Ergebnisse vor. Zu Mittag gab es erneut ein leckeres Buffet. Nach dem Essen haben wir eine Stadtführung durch Treviglio erhalten. Wir sind von der Kirche zur Piazza und zum campanile (Glockenturm) gegangen, wo wir auch hinaufsteigen durften. Wir haben sogar Bürgermeister Imeri kennen gelernt. Tag 5 (22.2.): Bergamo wird erkundet! Mit dem Zug ging es am Donnerstag für uns und die italienischen Schüler*innen gemeinsam nach Bergamo. Wir schauten uns die gesamte Oberstadt (città alta) an und folgten der Route, die die Gruppen am Vortag erstellt hatten. Wir konnten zwischendurch auch in Kleingruppen spazieren gehen. Anschließend präsentierte jede Gruppe vor den Sehenswürdigkeiten von Bergamo die vorbereiteten Aspekte. Gegen 17 Uhr sind wir dann nach Treviglio zurück gefahren. Abends waren wir mit ein paar Lehrern der Oberdan-Schule essen. Tag 6 (23.2.): Workshop in der Schule und gemeinsamer Abschluss! Am letzten Tag begann für uns die Schule um 9 Uhr. Dort waren wir im Konferenzraum und hatten mit der Philosophielehrerin einen Workshop zum Thema „Philosophie für Kinder“. Danach waren wir mit allen Projektteilnehmer*innen und den Oberdan-Lehrkräften zusammen Pizza essen. Zum Abschluss ging’s dann nochmal bis 16 Uhr für gemeinsame Sportaktivitäten in die Turnhalle. Tag 7 (24.2.): Rückreise! Samstags um 7.05 Uhr fuhr unser Zug nach Mailand. Dann ging es mit der S-Bahn nach Linate. Unser Flieger hob um 10.40 Uhr ab und wir sind gegen 12 Uhr in Frankfurt angekommen. Das war unsere Projektfahrt nach Treviglio, auf der deutsche und italienische Schüler*innen gleichermaßen viel über das kulturelle Erbe in der Region vor Ort lernen konnten und sich gegenseitig kennen lernen durften! |