Elfmal Traumnote 1,0 an Heppenheimer Gymnasium

Junge Frauen in festlichen Kleidern mit hohen Schuhen und junge Männer in schicken Anzügen begleitet von Erwachsenen in ebenso schicker Garderobe am Starkenburg-Gymnasium (SGH) waren das eindeutige Zeichen, dass die akademische Abiturfeier anstand. Hier wurde noch ein Familienfoto geschossen, dort band ein junger Mann die Schnüre der Plateauschuhe um die Waden einer Abiturientin.

ABITURIENTEN AM STARKENBURG-GYMNASIUM
Diese 81 Schülerinnen und Schüler Schullaufbahn mit dem Abitur gekrönt – und ihr Einverständnis zur Veröffentlichung ihres Namens erteilt: Hanna Adler, Friedrich Leonard Karl Arnold, Mikkail Bajrami, Lara Beller, Alexander Bock, Luca-Leon Bohrer, Tom Czarnotta, Helena Jana Dannenberg, Emma Deckenbach, Dominik Decker, Christian Deppisch, Lukas Diedrich, Gerrit Erdt, Leo Faust, Chiara Fichtl, David Frey, Melina Guthier, Frida Katharina Häberle, Leon Hafner, Helene Hahn, Amadea Lilith Hanssen, Christina Heinrich, Annika Heinze, Nadja Helmling, Alicia Sophie Heß, Nils Hoffmann, Angelina Sophie Hohmann, Claudia Ifada, Felix Jäger, Lucan Jährling, Niklas Jost, Lars Keindl, Christina Kessler, Abdullah Alp Kilic, Lukas Klenk, Leoni Eva Knapp, Lisa Jolie Kopper, Finya Katharina Kredel, Emma Alexandra Kuczera, Selja Lemke, Josefine Marie Lerch, Nils Lennart Lerch, Michael Lies, Maximilian Paul Luley, Jacqueline Helene Majcher, Shoaib Kaiser Mansoor, Emilia Marocco, Anton Marsch, Lucy Mitsch, Jonathan Müller, Benjamin Münch, Katharina Mußbach, Lena Mutschler, Sebastian Paul Nack, Philipp Nakaten, Lars Finn Palkovitsch, Lucy Pohl, Lena Quaas, Marvin Rademacher, Levin Reichel, Anne Riedl, Johanna Rohde, Malena Röhrig, Tristan Röhrig, Giulia Emilia Sanna, Amelie Katharina Schmid, Johannes Tilman Schneider, Marvin Leonhard Schnopp, Cora Schüßler, Elena Schüßler, Lea Corina Seeger, Dorothea Seibel, Jan Peter Siepe, Toni Silbermann, Cara Florence Staib, Kim Christin Strauch, Lena Julia Varycheva, Matthias Rainer Vetter, Fenja Wanzel, Dominik Weigold und Fabio Wiesenbach. (red)

Alle warteten sie darauf, dass sich der Eingang der Sporthalle öffnen sollte, wo Eltern und Großeltern schon einmal Platz nahmen bis die Abiturienten und Abiturientinnen an ihnen vorbei defilierten und den huldigenden Applaus der schon Sitzenden mit strahlenden Gesichtern entgegennahmen.

Der Abiturjahrgang 2023 ist der erste Jahrgang, der wieder auf 13 Jahre bis zum Abitur gewechselt war, weshalb es im letzten Jahr keine solche Feier gab. Eigentlich sollte sie wieder am ursprünglichen Ort in der Schuleingangshalle stattfinden. Doch nach der pandemiebedingten Abiturfeier 2021, musste auch 2023 die weniger festliche Sporthalle wenn auch aufgrund anderer Umstände herhalten. Wie aus der Rede der Schulleiterin Katja Eicke hervorging, gab es einen riesigen Wasserschaden im Gebäude. Das Wasser sei sogar aus den Steckdosen gelaufen, sagte Eicke. (Wir haben berichtet).

Daraufhin musste die Schülerschaft zum Teil in andere Liegenschaften des Kreises ausweichen. Zum Glück stand das ehemalige Bruchsee-Hotel leer. Der Dank der Schulleiterin ging in diesem Jahr deshalb nicht nur an die Tutoren, die Eltern und die Verwaltung, sondern ganz speziell auch an Hausmeister Ingo Grieser. Er habe sich in einem erheblichen Maße für einen reibungslosen Ablauf eingesetzt und sei zwischen drei Unterrichtsorten gependelt. „Ich hätte nie gedacht, in unserer Schule einmal den Satz ‚Ich nehme Klopapier mit ins Hotel‘ zu hören “, sagte Eicke. Zum Dank bekam Grieser von ihr die erste Sonnenblume des Nachmittages überreicht. Weitere 86 Sonnenblumen sollten den übergebenen Abiturzeugnissen folgen.

Eicke, die stellvertretende Schulleiterin Bettina Reinhardt und Oberstufenleiter Marc Federmeyer verabschiedeten den durchschnittsbesten Jahrgang des SGH. Alleine elf Mal gab es die Note 1,0 und sechs Mal die Note 1,1 und einmal die Note 1,3. Der Gesamtnotendurchschnitt lag bei der Note 2,05. Dementsprechend viele zusätzliche Preise in den Mint-Fächern beziehungsweise vom Freundschaftsverein West Bend gab es für gute Leistungen.

Einser-Abiturient Michael Lies bekam für seine herausragenden Leistungen vor allem in Mathematik gleich drei Preise. Und was will der junge Mann mit Reifeprüfung studieren, der schon im letzten Jahr ein Stipendium des Zentrums für Mathematik bekam? Mathematik? „Das ist Plan B“, sagte Lies auf Nachfrage. „Ich möchte Medizin oder Pharmazie studieren.“ Nur wenn es mit einem Studienplatz nicht klappen sollte, dann soll es doch Mathematik werden. Abschiedstränen flossen bei der Abiband. Darunter waren mindestens drei Abiturienten, die künftig auch in der Schulbigband und an anderen Stellen wie etwa der Technik fehlen werden.

Sie verabschiedeten sich mit dem Lied „Geile Zeit“. Die Abiturrede hielten David Frey und Julia Varycheva. Zum Abschluss ihrer Rede entschuldigten sie sich im Namen aller Abiturienten für einen über die Gebühren ausufernden Abisturm, der von Eicke eingangs thematisiert wurde.

Im Namen des Fördervereins übergab außerdem Fachbereichsleiterin Christine Wüstner drei Arbeitsstipendien an Cara Staib, Nils Hoffmann und Alexander Bock. Sie bekommen die Möglichkeit zu einem achtwöchigen Praktikum bei TE Connectivity in Bensheim oder Hitachi Energy in Mannheim, das jeweils mit 400 Euro gefördert wird.

Michael Lies bekam den Preis der Schule für seinen Schnitt von 1,0, den Abiturpreis der deutschen Mathematiker-Vereinigung für herausragende Abiturleistungen im Fach Mathematik und den Preis der Gesellschaft deutscher Chemiker für sehr gute Abiturleistungen.

Hannah Adler, Alicia Heß und Anne Riedl wurden für ihr stetes Engagement und insbesondere ihre Verdienste bei der Initiierung, Durchführung und Etablierung des demokratischen Informations- und Debattenformats „27toGo“ mit dem Sozialpreis des Schulelternbeirats des SGH geehrt.

(c) BZ 12.07.23