In der Woche vor den Herbstferien begaben sich 20 Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe in Begleitung von Frau Nagel und Herr Hentschel auf eine Fahrt nach Berlin. Der Fokus lag darauf, Berlin und seine besonderen politischen und historischen Standorte kennenzulernen, weshalb die Schüler zum Großteil aus dem PoWi-LK kamen. Die politischen Orte, die die Schüler besuchten, waren der Bundesrat sowie der Bundestag. Im Bundesrat erhielten die Schüler eine kurze Führung durch das Gebäude, woraufhin sie in die Rolle von Bundesratsmitgliedern schlüpfen mussten und über einen selbst ausgewählten Gesetzesvorschlag abstimmen konnten. Im Bundestag durften die Schüler bei einer ersten Lesung über medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen zuhören. Die teilweise lauten Diskussionen und der Einblick in das politische System Deutschlands waren für viele ein Highlight. Anschließend führten die Schüler ein Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten der FDP, Till Mansmann, welcher verschiedene Fragen der Schüler beantwortete.
Die historisch vielleicht bedeutendste Stadt Deutschlands ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, die Geschichte Deutschlands in der NS-Zeit und in der DDR, hautnah zu erleben. Zunächst besuchten sie die Gedenkstätte beim Mauerpark, welche die Unterdrückung des DDR-Regimes sowie gelungene und gescheiterte Fluchtversuche bei der Berliner Mauer, zeigten. Im ehemaligen Untersuchungsgefängnis der Stasi, Hohenschönhausen, erhielten die Schüler eine Führung durch den ehemals dort Inhaftierten Hans-Jochen Scheidler. Dieser erzählte von seiner eigenen Haft und der „Psychofolter“, die die Stasi gegen ihn und alle Insassen anwendete. Herr Scheidler musste ins Gefängnis, da er und einige Freunde mit Flugblättern ihre Meinung auszudrücken versuchten. Um ebenfalls die NS-Zeit zu beleuchten, besuchten die Schüler die Ausstellung „Topographie des Terrors“, welche sich auf dem Grundstück der ehemaligen Zentrale der Geheimen Staatspolizei befindet. Hier wurden den Schülern Methoden und Opfer des Terrors der Nationalsozialisten mithilfe von Primärquellen und Bildmaterial anschaulich gemacht.
Natürlich durfte kulturelle Bildung nicht fehlen, weshalb das Angebot eines Theaterbesuches bestand. In der Berliner Schaubühne wurde „Michael Kohlhaas“ aufgeführt und die Schüler berichteten begeistert davon.
Zusammenfassend können Schüler und Lehrer auf eine interessante und ereignisreiche Woche zurückblicken, die wohl alle Beteiligten wiederholen würden.