Im Rahmen der Interkulturellen Woche boten Schüler*innen des Geschichte Grundkurses 12 von Anna Wenner gemeinsam mit dem Förderverein „Kulturdenkmal Alte Synagoge e.V.“ am 22. September 2024 eine Stadtführung zum „Jüdischen Leben in Heppenheim“ an.
Ca. 20 interessierte Teilnehmer*innen versammelten sich vor dem Heppenheimer Stadthaus, dem ehemaligen Kaufhaus Mainzer, um Einblicke in die Geschichte und Kultur der ehemaligen jüdischen Gemeinde zu gewinnen. Angefangen mit dem Lebens- und Arbeitsort der jüdischen Familie Mainzer, die bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten wesentlich das Wirtschaftsleben der Stadt prägte, ging es weiter zur ehemaligen Landesheil- und Pflegeanstalt, die, eingebunden in das Euthanasie-Programm, mitunter als Sammelanstalt für jüdische Patienten diente, bevor diese nach Hadamar deportiert wurden. Mit dem Martin-Buber-Haus stellten die Schüler*innen das Schicksal der Familie des bekannten Schriftstellers und Religionsphilosophen vor.
Die Stationen „Neue Synagoge“ und „Alte Synagoge“ gaben Einblicke in den religiösen Alltag der jüdischen Gemeinde. Vor allem die Alte Synagoge stellt einen historischen Ort dar, in dem nicht nur ganz viel Geschichte steckt, sondern der seine Geschichte auch noch selbst erzählen kann, was ursprünglich ganz und gar nicht die Absicht der Nationalsozialisten war. Martin Metzendorf vom Förderverein „Kulturdenkmal Alte Synagoge e.V.“ gab abschließend nur nicht interessante und spannende Einblicke in die Geschichte des Gebäudes und seine Funktion als ehemaliges Gotteshaus der jüdischen Gemeinde, sondern stellte auch die aktuell stattfindenden Restaurierungsarbeiten vor. Diese erfordern viel Präzision und Geduld, aber halten auch Überraschungen für alle Beteiligten bereit, ganz im Sinne einer „Spurensuche am historischen Ort“. Eine gemeinsame Besichtigung der Alten Synagoge rundete die Veranstaltung ab.