Europäische Politik in Straßburg hautnah erleben

Die 13. Jahrgangsstufe des Heppenheimer Starkenburg-Gymnasiums besucht das Europäische Parlament in Straßburg

Um 7 Uhr morgens ging es vom Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim für die gesamte 13. Jahrgangsstufe los zu einem Tagesausflug. Das Ziel: ein Besuch im Europäischen Parlament in Straßburg.

Nach einer zweistündigen Busfahrt kamen wir auf dem Besucherparkplatz des Europäischen Parlaments an. Dann hieß es erst mal anstehen und warten auf die zahlreichen Sicherheitschecks und Kontrollen. Nachdem schließlich jeder einen für den Besuch verpflichtenden Besucherausweis hatte, ging es los. Durch die großen Gebäude liefen wir zu einem Treffen mit dem Abgeordneten Michael Gahler, der für die Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) im Europäischen Parlament sitzt. Dann wurde ein Foto der Gruppe aufgenommen und der anstehende Plan für den Aufenthalt im Parlament erläutert.

Wie sich herausstellte, war Michael Gahler selbst erkrankt, weshalb er ab diesem Punkt an seinen Büroleiter übergab. Dieser führte uns dann zur Besuchertribüne des Plenarsaals. Im Plenarsaal angekommen, wurden uns Plätze zugewiesen, die wir einnahmen. Ab diesem Zeitpunkt begann dann der spannende Teil der Veranstaltung.

Im Plenarsaal fanden gerade Aussprachen verschiedener Politiker zum Thema „Das historische Urteil des EuGH im Beihilfeverfahren gegen Apple und seine Folgen“ statt, wobei wir die Möglichkeit hatten, die hierzu entscheidenden Erklärungen des Rates und der Kommission mitzuverfolgen. Besonders aufregend war hierbei, dass auf der Besuchertribüne an jedem Platz ein Kopfhörer angebracht war, mit dem es möglich war, die Aussprachen in 24 verschiedenen Sprachen zu verfolgen. So konnte man auch zwischen den verschiedenen Sprachkanälen wechseln.

Einblick in die Arbeitsweise des Parlaments

Nach der Anhörung im Europäischen Parlament empfing uns der Sekretär des CDU-Politikers Michael Gahler. Er stand uns für unsere noch offenen Fragen zur Verfügung. Wir konnten nicht nur mehr über die Abläufe im Parlament erfahren, zum Beispiel über die Sitzverteilung und die Redezeitregelungen, sondern auch über die Positionen der CDU. Besonders spannend war es, als er uns auf einem Bildschirm die aktuelle Sitzverteilung im Europäischen Parlament zeigte und erklärte, welche Fraktionen die Mehrheit bilden und wie sich das auf die Entscheidungen auswirkt. Auf einem weiteren Bildschirm schauten wir noch mal kurz ins Plenum, wo inzwischen deutlich mehr Politiker anwesend waren als bei unserer ersten Sitzung. Dies lag daran, dass nun die Abstimmung stattfand. Es war spannend, die Abstimmung live mitzuerleben.

Nachdem unser Gespräch beendet war, hatten wir die Gelegenheit, Straßburg auf eigene Faust zu erkunden. Die Stadt hat mit ihren engen Gassen und Fachwerkhäusern einen besonderen Charme. Zunächst machten wir Halt in einem asiatischen Restaurant, wo wir uns nach dem anstrengenden Tag stärkten. Danach nutzten wir die verbleibende Zeit für einen kleinen Einkaufsbummel in der Stadt, die eine interessante Mischung aus Tradition und Moderne bietet. Schließlich machten wir uns auf den Rückweg und fuhren mit den Bussen zurück nach Hause. Der Besuch im Europäischen Parlament und in Straßburg war für uns eine spannende und lehrreiche Erfahrung, die uns viele neue Eindrücke vermittelt hat. Frederik Koch und Leonie Diehl