Am 9. Und 10. November 1938 – also genau vor 85 Jahren – wurden 1200 Synagogen in Deutschland von SA-Leuten in Brand gesetzt – auch die Synagoge in Heppenheim. Jüdische Männer wurden gezwungen, dabei zuzuschauen. Der NS-Terror tobte gegen die Jüdinnen und Juden, die verhaftet, geschlagen, verletzt und getötet wurden. Ihre Häuser wurden verwüstet und in ihren Geschäften wurde geplündert – auch hier in Heppenheim.
Wie schon im Vorjahr unternahmen zum Gedenken an die Reichspogromnacht. Schüler und Schülerinnen – diesmal waren es die des 10. Jahrgangs – in ihren Ethik- und Religionskursen am 10. November 2023 einen Unterrichtsgang durch die Heppenheimer Innenstadt. Sie wollten vom Leid Heppenheimer Juden und Jüdinnen während des Dritten Reiches hören und es besser verstehen.
Fünf Stationen besuchten dabei alle Schülerinnen und Schüler: den Platz vor der ehemaligen Synagoge und den vor dem Martin-Buber-Haus sowie die Stolpersteine vor den damaligen Häusern der Familien Mainzer, Bach und Sundheimer. Orientierung und Informationsquelle war dabei das Projekt „Spurensuche. Jüdisches Leben in Heppenheim“ des Vereins Stolpersteine Heppenheim. Daran haben auch Schüler und Schülerinnen des Starkenburg-Gymnasiums mitgewirkt.
An jeder Station sammelten sich die Schüler und Schülerinnen und kamen zur Ruhe. Dann wurden jeweils mit Hilfe eines vorgelesenen Textes oder einer Audio-Datei Erfahrungen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die an diesem Ort gelebt hatten, vorgestellt.
Die Eindrücke dieses Unterrichtsganges sollen nun bei jedem Schüler und jeder Schülerin nachwirken und sie dazu motivieren, sich gegen Antisemitismus und Rassismus und für Menschenrechte und Menschlichkeit einzusetzen.