In Heppenheim wird die Interkulturelle Woche (IKW) an diesem Samstag, 24. September, um 10 Uhr im Kastanienhof des Saalbaukinos eröffnet. Das Motto in diesem Jahr: „Offen geht“. Im Starkenburg-Gymnasium begann das Programm schon am Freitag mit Musik, Reden und der Eröffnung einer Ausstellung. „Frieden schaffen“, so sind die Themen der zwölf Schautafeln überschrieben.
Während der IKW in 500 Städten und Gemeinden mit 5000 Veranstaltungen geht es vor allem um den Kampf gegen Rassismus, Hass und Hetze. Die Schüler im Starkenburg-Gymnasium und die Ausstellung zeigen: Die Jugend sehnt sich zu allen Zeiten nach Frieden, wie es John Lennon 1971 in dem von den Beatles gesungenen Lied „Imagine“ ausdrückte. Dieses Lied interpretierten Simon Stadler und Julia Varycheva mit Gitarre und Gesang.
Bürgermeister Rainer Burelbach ermutigte die Schüler, das IKW-Motto wörtlich zu nehmen. Beim Einsatz für Frieden, Verständigung und Integration seien Herz und Verstand gleichermaßen wichtig. Burelbach stellte den Schülern die städtische Integrationsbeauftragte Sandra Döbert und die Gleichstellungsbeauftragte Tamara Bernhard vor, die sich um den Programmablauf kümmern.
„Die unterschiedlichen Kulturen sind ein Gewinn für die ganze Schulgemeinde“, sagte Schulleiterin Katja Eicke. Doch mit der Mischung sei es nicht getan. Es komme auf den Austausch an. „Die Haltung, um die es dabei geht, ist mehr als ein hübsches, buntes Bild. Rückschläge dürfen kein Anlass sein, stehenzubleiben“.
Die Direktorin dankte dem Religionslehrer Bartho Forchner-Thöne, der Kontakt mit der Karl-Kübel-Stiftung in Bensheim hält. Die Stiftung wurde von Monika Gerz vertreten. Sie hatte die Schautafeln bei der Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg angefordert. Die Ausstellung ist bis zum 7. Oktober zu sehen.
Wie in jedem Jahr nimmt die Radioinitiative „Antenne Bergstraße“ mit Beginn der IKW ihr Programm auf. Der Übertragungswagen steht vor dem Kastanienhof an der Wilhelmstraße 38. Die ehrenamtlichen Radiomacher sind täglich rund um die Uhr auf der UKW-Frequenz 91,7 auf Sendung, wie Michael Endres berichtete. Tägliche Sendungen sind das IKW-Magazin um 13 und 15 Uhr sowie der IKW-Talk um 19 Uhr.
Die IKW ist eine Initiative der katholischen Bischofskonferenz, der evangelischen Kirchen und der griechisch-orthodoxen Metropolie, die von Kommunen, Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften unterstützt wird.
Das Starkenburg-Gymnasium ist „Schule ohne Rassismus“. Die Direktorin freut sich, dass dieses Prädikat mit Leben erfüllt wird. Dafür sorgen unter anderem die Zehntklässler Adam Hassani, Anna-Lena Pöschl und Maryam Amiri. Sie sind die Anti-Rassismus-Beauftragten mit eigener Sprechstunde und eigenem Briefkasten. Das Projekt „Say my Name“, mit dem sie den rassistischen Terroranschlag von Hanau innerhalb der Schulgemeinde thematisiert haben, wurde mit dem Bertha-von-Suttner-Preis ausgezeichnet, der im Juni in Frankfurt verliehen wurde. Der Ethik-Kurs aus dem Heppenheimer Gymnasium wurde dafür gelobt, wie mit Vorträgen in jüngeren Jahrgangsstufen über Rassismus aufgeklärt wird.
Gefühlvoll wie die Auftaktveranstaltung begonnen hatte, wurde sie abgeschlossen. Auch das Lied „We are the World“ drückt die Sehnsucht von Kindern und Jugendlichen aus, in einer friedvollen Welt aufwachsen zu können.
(c) Echo-Online, 24.09.22