In der Projektwoche haben die Heppenheimer Schüler gebastelt, Interviews geführt, Theater gespielt und vieles mehr. Direktorin Eicke freut sich über “eine ganz besondere Stimmung”.
Begeisterung pur herrschte einen Tag vor Ferienbeginn am Starkenburg-Gymnasium (SGH) bei Lehrern, Eltern und Schülern, als sie die Ergebnisse aus der Projektwoche präsentierten. Insgesamt 40 Projekte wurden vorgestellt. “Ich kann gar nicht ausdrücken, wie ich mich freue”, sagte Direktorin Katja Eicke zur Begrüßung: “Es war eine ganz besondere Stimmung diese Woche. Es wurde viel gearbeitet, aber auch viel gelacht.” Ihr besonderer Dank galt Karin Trost. In ihren Händen lag die Organisation der Projektwoche.
Zwei Bands präsentierten den musikalischen Zweig des Gymnasiums. Abwechselnd spielte die eine in der Eingangshalle und die andere auf dem Schulhof. Dafür musste Gabriele Krieger von der Theater AG die Fenster in der alten Aula schließen. Zehn Schülerinnen und drei Schüler hatten mit ihr das Stück “Das Bettelweib von Locarno” von Heinrich von Kleist einstudiert. “Die Aufgabe war es, jeden im darstellenden Spiel unter Nutzung von wenigen Mitteln einzubeziehen”, sagte Krieger. Die Erzählung wurde selbst umgeschrieben und dramatisiert.
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In der Kunst AG fertigten Schüler aller Jahrgangsstufen Bilder an, die an einem Stand vor den Kunstsälen zugunsten der Flüchtlingshilfe verkauft wurden. “Könnte lustig werden”, dachte sich Samad aus der 8 d als er sich für die Origami AG von Sophie Brumby registrierte. Und tatsächlich hatte Samad viel Spaß dabei, Kraniche, Tauben und 3D-Kugeln zu falten. “Da war schon viel Geduld gefragt”, sagte Samad. Freude haben die Achtklässler Sebastian und Semin am Schreiben, weshalb sie sich für das “Wochenblatt Starkenburg” gemeldet hatten. Die Zeitungs-AG interviewte beispielsweise Stand-up-Paddler am Badesee in Bensheim und startete eine Umfrage zum deutschen Schulsystem in der Heppenheimer Fußgängerzone. Semin, der eigenen Angaben zufolge jeden Tag bis zu einer Stunde liest, und Sebastian wären daran interessiert, eine Schülerzeitung zu gestalten. “Das ist zumindest die Idee, die daraus entstehen soll”, sagte Trost.
Die Wochenzeitung enthielt auch eine Fake News. Mit Lehrer Florian Schnell lernten Schüler, Fake News zu erkennen. Was es vor 80 Jahren mit der “Zwiebelaffäre” auf sich hatte, erfuhren Schüler, die an der Chronik des SGH anlässlich der bevorstehenden Feiern zum 140. Jubiläum mitarbeiteten. Demnach spielten drei Schüler dem Englischrat Dr. Grimm einen Streich. Sie schalteten im “Volksgenossen” eine Anzeige, in der es hieß, dass es bei Grimm kostenlos Zwiebeln abzuholen gebe. In Zeiten des Mangels waren viele Leute gekommen. Zwei Schüler wurden der Schule verwiesen, hätten aber trotzdem ihren Weg gemacht, informierten die Projektleiterinnen Anna Wenner und Andrea Herlitze.
Bei Physiklehrer Stefan Endres wurde der Umgang mit dem Lötkolben geübt. “Ich bin normalerweise mehr mit der Informatik beschäftigt und fand es ganz gut, was Handwerkliches zu machen”, sagte Jonas aus der 10. Klasse. Mit Christoph lötete er Dioden auf Platinen für solarbetriebene Taschenlampen oder binäre Uhren. In der Handball AG wurden die Teilnehmer von echten Bundesligisten trainiert. Die Elftklässler Louis Maurer und Steffen Sommer spielen in der Jugend des HG Oftersheim-Schwetzingen. Bei der Projektwoche wurden rund 1400 Euro eingenommen. Das Geld wird für wohltätige Zwecke gespendet.
(c) Echo 22.07.2023